Symptome richtig deuten

Viele Auffälligkeiten Ihres Pferdes sind auf Schmerzen bzw. auf eine Zahnfehlstellung zurückzuführen. Ein Gebissproblem des Pferdes wirkt sich unmittelbar auf die Gesamtbefindlichkeit des Pferdes sowie die Verständigung zwischen Pferd und Reiter aus. Es gilt, Auffälligkeiten in den verschiedensten Bereichen (Rittigkeit, Futteraufnahme und Allgemeinbefinden) richtig einzuordnen.

Häufige Reit- und Trainingsprobleme

Ein schmerzender Zahn kann über Muskelketten Nacken und Rücken des Pferdes verspannen. Fast 40 Prozent aller Probleme im Bereich „Rittigkeit“ lassen sich auf solche Funktionsstörungen im Zahnbereich zurückführen.

Typische Symptome:

Widerwillen beim Aufzäumen, Maul aufsperren, übermäßiges Zungenspiel, Zunge heraushängen lassen, mit dem Kopf schlagen, Steigen beim Annehmen des Zügels, Stellungsprobleme (meist einseitig), mit dem Schweif schlagen und Ohren anlegen, verspanntes Laufen

Probleme bei der Futteraufnahme

Zahn- und Kiefergelenkschmerzen oder mechanische Probleme bei der Futteraufnahme können sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise auswirken: Ausspucken von Heuröllchen oder -wickeln, Futteransammlung in der Backe (Hamsterbacken), Kopf schief halten beim Kauen, Verlieren von Futter, übermäßiger Speichelfluss, unregelmäßige Kauschläge

Störungen im Allgemeinbefinden

Eine beeinträchtigte Mahlfunktion verschlechtert zudem den Ernährungszustand des Pferdes, da das aufgenommene Futter nicht richtig aufgeschlossen und verdaut werden kann. Störungen des Allgemeinzustandes sind die Folge: erhöhte Empfindlichkeit an Backen und Kiefergelenk, einseitiger Nasenausfluss, tränendes Auge, fauliger Mundgeruch, häufige Verdauungsprobleme wie Kolik, Durchfall oder schlecht verdautes Futter, schlechter Allgemeinzustand, Schlundverstopfung, stumpfes Fell, unregelmäßige Rosse, Deckunlust

Genetisch bedingt

Zahnprobleme, wie z. B. Über- oder Unterbiss, können auch genetisch bedingt sein. Diese Pferde sollten auf jeden Fall regelmäßig kontrolliert und wenn möglich behandelt werden.

Achtung!

Festzustellen ist, dass das Pferd selbst bei starken Schmerzen zunächst kaum direkte Schmerzsymptome zeigt. Die Erklärung ist in der Evolution zu finden. Denn Fluchttiere, die Krankheitssymptome zeigten, wurden schnell Opfer von Raubtieren.


Zahn- und Gebissprobleme – Ursachen/Hintergründe

Das Pferd hat sich in der Evolution an ein Leben als Steppentier angepasst. 16 bis 18 Stunden des Tages war es damit beschäftigt, hartes silikatreiches Steppengras aufzunehmen und zu mahlen. Somit stand der Abrieb der Zähne damals im natürlichen Gleichgewicht mit dem jährlichen Nachschieben des Zahnes um 2 bis 3 mm. Scharfe Kanten konnten durch die Aufnahme kleiner Steinchen und Mineralien abgerieben werden.

Die heute veränderten Haltungs- und Futterbedingungen haben dazu geführt, dass sich die Schneidezähne so gut wie gar nicht mehr abnutzen. Die Schneidezähne werden zu lang und verhindern damit einen ausreichenden Kontakt der Backenzähne.

Es entstehen Veränderungen, die sich äußerst negativ auf das Kiefergelenk auswirken können. Um solche schmerzhaften und krankheitsverursachenden Veränderungen zu vermeiden und zu beheben, ist eine regelmäßige Kontrolle und Behandlung der Zähne unerlässlich.

Kontaktdaten

Olaf Schröder
Mobil: +49 (0)178-135 09 22
info@derpferdedentist.de

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